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Erlebt und bewegt

In dieser Rubrik veröffentlichen wir regelmässig Beiträge aus der gleichnamigen Rubrik der Zeitschrift factum - mit freundlicher Genehmigung.

ICH HABE MEHR GEDULD

Als angefochtener junger Missionar sass ich an einem Freitagnachmittag auf dem Dach unseres Hauses in Multan, Pakistan. Ich las die Bibel, betete und dachte über die Verse nach: «Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen» (Ps. 24,1). Und: «Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt» (Hab. 2,14). Während ich betete, drang der durch Lautsprecher verstärkte Gebetsruf nachbarlicher Moscheen an mein Ohr und ich sagte im Gebet: «Vater, was denkst Du über dies alles?» Wie eine spontane Antwort drang eine Stimme an mein inneres Ohr: «Ich habe mehr Geduld als du!» Ich lachte darüber laut und dachte anschliessend über die tragende und leidende Geduld der Liebe Gottes nach. Es ist die Geduld des gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus, die diese Welt in all ihrer Unfertigkeit und Tragik, ja auch meine eigene Unfertigkeit, trägt. Bis zum Ziel im Reiche Gottes.

Diese Erfahrung hat mich zu einem gelasseneren Missionar gemacht. Zugleich wurde eine tiefe Sehnsucht ausgelöst, dass Muslime Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland erkennen mögen. Denn wer Jesus Christus so begegnet, wie er wirklich ist, der kann doch nicht anders, als wie Thomas auszurufen: «Mein Herr und mein Gott!»

Hören wir auf Jesus Christus und geben wir seinem Geist, der in alle Wahrheit leitet, Raum? Ist bei uns Raum zur Umkehr und Busse, damit uns die Mitte erhalten und neu geschenkt wird? Wo immer Jesus in der Mitte ist, ist viel Raum zur Freude. Freude, weil der Lauf des Evangeliums in aller Welt unsere vornehmste Sorge bleibt. Wo Jesus in der Mitte ist, werden die Jünger froh, da hören sie seinen Ruf: «Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch» (Joh. 20,21). Die Kirchen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hören den Ruf, Boten des Evangeliums zu sein und lassen sich senden zum nahen und fernen Nächsten. Hören und folgen auch wir diesem Ruf?

Wo Christus die Mitte ist, da bricht die Ewigkeit in die Zeit, da wird uns gross das Grosse und klein das Kleine. Da kann etwas von dem geschehen, was Jakob Böhme treffend formulierte: «Wem Zeit wie Ewigkeit und Ewigkeit wie Zeit, der ist befreit von allem Leid.»

Da sind wir zwar noch nicht ganz gelandet. Möge es uns dennoch geschenkt sein, wie Paulus bezeugen zu können: «Als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe wir leben; als die Gezüchtigten, und doch nicht getötet, als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben, und doch alles haben» (2. Kor. 6,9–10).

Im Palast des Moghulen König Akbar (16. Jh.), in Fatehpur Sikri, Indien, entdeckte ich an einer Säule eine Inschrift in persischer Sprache: «Als Jesus geboren wurde, vereinigten sich Himmel und Erde für einen kurzen Augenblick. Wenn er aber wiederkommen wird, wird die Erde zum Himmel.»

Auch hier sind wir noch nicht gelandet. Auf der Erde scheint die Hölle los zu sein, ja, wie leicht machen wir Menschen einander die Erde zur Hölle, obwohl dies gar nicht sein müsste, denn wir Menschen sind für Besseres bestimmt. Doch gerade in diese Welt voller Not, Elend, Kriege und Herzeleid ist Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, gekommen. Er kam nicht in die Welt von Schein und Illusionen, er kam zu Menschen, wie wir sie sind, zu Verlorenen, die auf Rettung und Erlösung warten. Die Hölle und ihre Horden werden nicht das letzte Wort haben, denn Jesus ist gekommen und wird wiederkommen. Gottes Fürsorge ist nie Vertröstung, auch dann nicht, wenn am Horizont dieser Welt manch dunkle Wolken uns den Blick verwehren und Angst die Schritte lähmen will. Christus ist der Anfänger und Vollender allen Lebens und unseres Glaubens. Ihm wollen wir in den Krisenherden und Höllen unserer Zeit vertrauen und Ihn mit Geduld durch Wort und Tat bezeugen!

Im Palast des Moghulen König Akbar (16. Jh.), in Fatehpur Sikri, Indien, entdeckte ich an einer Säule eine Inschrift in persischer Sprache: «Als Jesus geboren wurde, vereinigten sich Himmel und Erde für einen kurzen Augenblick. Wenn er aber wiederkommen wird, wird die Erde zum Himmel.»

Auch hier sind wir noch nicht gelandet. Auf der Erde scheint die Hölle los zu sein, ja, wie leicht machen wir Menschen einander die Erde zur Hölle, obwohl dies gar nicht sein müsste, denn wir Menschen sind für Besseres bestimmt. Doch gerade in diese Welt voller Not, Elend, Kriege und Herzeleid ist Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, gekommen. Er kam nicht in die Welt von Schein und Illusionen, er kam zu Menschen, wie wir sie sind, zu Verlorenen, die auf Rettung und Erlösung warten. Die Hölle und ihre Horden werden nicht das letzte Wort haben, denn Jesus ist gekommen und wird wiederkommen. Gottes Fürsorge ist nie Vertröstung, auch dann nicht, wenn am Horizont dieser Welt manch dunkle Wolken uns den Blick verwehren und Angst die Schritte lähmen will. Christus ist der Anfänger und Vollender allen Lebens und unseres Glaubens. Ihm wollen wir in den Krisenherden und Höllen unserer Zeit vertrauen und Ihn mit Geduld durch Wort und Tat bezeugen!

Albrecht Hauser